Festakt 10 Jahre kunststoffcampus bayern in Weißenburg
Dienstag, 18. November 2025
Im März 2015 wurde der kunststoffcampus bayern (kcb) am Standort Weißenburg eröffnet. Seitdem hat sich der kcb bestens etabliert und ist heute ein fester Baustein der Bildungs- und Wirtschaftsregion Altmühlfranken. Aus diesem Anlass lud die Wirtschaftsförderung des Landkreises am vergangenen Dienstag Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft ein, um dieses Jubiläum zu feiern.
Nach der offiziellen Begrüßung und einführenden Worten von Landrat Manuel Westphal richtete auch Staatsminister Markus Blume einige Worte an die Gäste und betonte dabei, dass er dem kunststoffcampus sowie den angepassten Neustrukturierungen sehr positiv gegenüberstehe. „Der kunststoffcampus bayern zeigt eindrucksvoll, wie regionale Stärke, wissenschaftliche Exzellenz und unternehmerischePraxis zusammenwirken können. Hier entstehen Lösungen für die Herausforderungen von morgen – und genau solche Orte brauchen wir, um Bayerns Innovationskraft
weiter auszubauen“, so der Staatsminister.
Mit Jürgen Schröppel (Oberbürgermeister der Stadt Weißenburg i. Bayern), Prof. Waldemar Berg (Präsident der Technischen Hochschule Deggendorf), Prof. Dr.-Ing. Sascha Müller-Feuerstein (Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach) sowie Dr.-Ing. Simon Amesöder (Vizepräsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken und Gremiumsvorsitzender) kamen auch weitere Stimmen aus Politik,
Wissenschaft und Industrie zur Sprache. Den Abschluss der Jubiläums-Veranstaltung bildeten dann die Führungen durch das hauseigene Technologiezentrum. „Als Oberbürgermeister, der von der ersten Stunde an dieses Projekt begleitet, freue ich mich besonders auf die Zukunft des kunststoffcampus bayern. Es ist spannend zu sehen, wie Wissenschaft, Wirtschaft und Kommune gemeinsam weiter wachsen und innovative Lösungen für morgen entwickeln“, befand Oberbürgermeister Jürgen Schröppel.
Die Präsidenten der beiden Hochschulen betonten die stets gute Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen, die das Technologie- und Studienzentrum in Weißenburg seit dem Start gemeinsam erfolgreich aufgebaut haben. Mit der Übernahme des Technologietransferzentrums durch die Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach liegt seit Oktober 2025 die Gesamtverantwortung für den kcb in Weißenburg
zentral in einer Hand.
Prof. Waldemar Berg war sich sicher, dass man auf das Erreichte stolz sein könne: „Was hier in Weißenburg in den vergangenen Jahren entstanden ist, ist bemerkenswert. Ich wünsche der Hochschule Ansbach mit der nun übernommenen Gesamtverantwortung für den kcb alles Gute und viel Erfolg für die weitere Entwicklung.“
Auch Prof. Dr.-Ing. Sascha Müller-Feuerstein richtete den Blick nach vorne und skizzierte die Pläne der Hochschule Ansbach: „Für uns ist der kcb ein zentraler Ort, an dem Innovation und Praxis Hand in Hand gehen. Mit der neuen strukturellen Ausrichtung wird der Campus nun zum Hauptstandort für Kunststofftechnik der Hochschule Ansbach und soll diese führende Rolle auch in Zukunft weiter ausbauen.“
Und auch Dr.-Ing. Simon Amesöder ist erfreut über die neuen Entwicklungen: „Es ist als ein sehr positives Zeichen zu bewerten, dass auf die konkreten Anforderungen der Region und der regionalen Wirtschaft im neuen Gesamtkonzept des kunststoffcampus eingegangen wird. Ich sehe hier großes Potenzial auf beiden Seiten.“
Stolz auf das Erreichte, Ansporn für die Zukunft
Gleichzeitig möchte man den Blick in Weißenburg aber auch in die Zukunft richten. Dafür stellt sich der kcb aktuell fachlich, personell und strukturell neu auf. Dies geschieht nicht grundlos. In den vergangenen zehn Jahren haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch in Altmühlfranken stark verändert. Die Struktur von Unternehmen, aber auch tiefergreifende Transformationsprozesse, etwam in der Automobil- und Zuliefererindustrie, sowie gesamtwirtschaftliche und politische Entwicklungen sind davon beeinflusst.
Auf einen solchen Prozess will man in Altmühlfranken nicht nur reagieren, sondern diesen aktiv mitgestalten. Dazu zählt auch ganz wesentlich die Weiterentwicklung des kunststoffcampus bayern. Hierfür wurden mit einem neuen Studiengang sowie einigen neuen, passgenauen Professuren zusätzliche Kapazitäten geschaffen – als klare Investition in Innovation, Fachkräftesicherung und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit.
So wurde etwa neben den beiden etablierten Bachelorstudiengängen „Strategisches Management“ und „Angewandte Kunststofftechnik“ mit dem Sommersemester 2025 der Masterstudiengang „Sustainability in Polymer Technology“ eingeführt. Hinzu kommen der neue fachliche Schwerpunkt „smart and protective polymer systems“, zusätzliche Professuren gebündelt in Weißenburg, ein wissenschaftlicher Beirat und die Weiterentwicklung des kcb zum Hauptstandort für Kunststofftechnik der Hochschule Ansbach. Des Weiteren sollen mit dem geplanten Ecosystem Altmühlfranken zukünftig auch unter Einbindung des kunststoffcampus und regionaler Firmen gezielt Start-Ups unterstützt werden. Mit Dr. Marco Wacker konnte zudem ab Februar 2026 bereits die erste Professur (Smart & Protective Polymer Systems) besetzt werden. Der kcb fungiert so als Innovationsmotor und vereint Forschung, Lehre und Transfer im Bereich smarte, funktionale und schützende Polymerwerkstoffe.
Kunststoffindustrie bleibt zentral – und darf auf weitere Unterstützung zählen
Das wirtschaftliche Kompetenzfeld Kunststoff mit Automotive sowie die Kunststoffver- und Metallbearbeitung sind in der Region Altmühlfranken traditionell von großer Relevanz. Deshalb war und ist es ein zentrales Anliegen der gesamten Wirtschaftsregion Altmühlfranken, zukünftig einen noch stärkeren Fokus auf gezielten Technologie- und Wissenstransfer in diesem Bereich zu legen. Das 10-jährige Jubiläum des kcb, die Neustrukturierung sowie die Profilschärfung auf die konkreten Bedürfnisse der regionalen Unternehmen und Partner sind hierbei ein essenzieller
Schritt.
Auch Landrat Manuel Westphal fand im Zuge der Jubiläums-Veranstaltung nur lobende Worte für den derzeit laufenden Prozess: „Besonders angesichts umfassender Transformationen, rasanter Innovationsprozesse und wachsender Anforderungen in Forschung und Entwicklung benötigen unsere Unternehmen eine verlässliche und praxisorientierte Unterstützung. Die nun in die Wege geleiteten Schritte sind dafür enorm wichtig. Ich freue mich sehr darüber, dass uns das so gut gelungen ist. Dafür arbeiten am kcb Wissenschaft und Wirtschaftsförderung Hand in Hand, um in direkter
Partnerschaft mit der Wirtschaft Forschungsprojekte zu realisieren.“
